Bilder
Ute Schalz-Laurenze, Journalistin
In „Foyer“ Heft Nr. 53 15.01.2004


„…Sicher kennen mehr Menschen in Bremen Motive und Farben der Malerin und Buchillustratorin Karin Hollweg, als sie selbst wissen. Denn sie hat Logos entworfen, die uns im Alltag öfter begegnen:
Die des Sterne-Restaurants 'L’Orchidée' zum Beispiel oder Marmeladen und Weinetiketten von Grashoff oder das Motiv für ein Seidentuch für die Seestadt Bremerhaven.

Aber dieses alles und auch die Buchillustrationen sind eher sekundär, in erster Linie versteht Karin Hollweg sich als Malerin.
Ihre Arbeiten sind von feiner Ironie geprägt, von einem Augenzwinkern, auch Elementen der Karikatur. Sie spiegeln einfache Beobachtungen an Menschen und viel auch an Tieren und Wahrnehmungen wider…“
Professor Dr. Hans Joachim Manske, Bremen
Direktor der Städtischen Galerie Im Buntentor


„Karin Hollweg wurde 1947 in Bremen geboren. Nach einem Studium der Malerei und Zeichnung bei Prof. Hans Degenhardt und Irmgard Dahms, Bremen, nimmt die Künstlerin heute einen festen Platz im Kulturgeschehen der Hansestadt ein.
In überregionalen Einzelausstellungen und wichtigen Ausstellungsbeteiligungen, zum Beispiel an der ‚Großen Kunstausstellung Nordrhein-Westfahlen’ in Düsseldorf, finden ihre Arbeiten große Anerkennung. Karin Hollweg will das Bekannte, das Einfache sichtbar machen. Sie reduziert ihre Bildgefüge auf das Wesentliche. Die Offenheit ihrer Kompositionen lassen ihre Werke leicht und mühelos erscheinen; alles bleibt transparent.
Das Persönliche und das Natürliche sind zwei der hervorragendsten Merkmale der Kunst Karin Hollwegs. Damit ist nicht Bekenntnishaftes gemeint, sondern die besondere Fähigkeit, subjektive Wahrnehmung und subjektives Fühlen durch ein hohes Niveau künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten anderen Menschen erfahrbar zu machen.“
Katerina Vatsella, Kunsthistorikerin
Auszüge aus der Eröffnungsrede für die Ausstellung „Dialoge“
Im Schwedenspeicher-Museum in Stade am 11. Mai 1997


„… Karin Hollweg arbeitet intuitiv, lässt sich von einem zum nächsten Schritt/Strich führen und von den abstrakten Figurationen, die sich ergeben, weiter inspirieren. Bei Beginn ihrer Arbeit hat sie also nicht etwa eine bestimmte Gestalt vor ihrem geistigen Auge, die sie auf das Papier oder die Leinwand bringen möchte, sondern beginnt, wie sie selbst sagt, mit der Setzung einer Linie, die häufig die Mittelachse des Bildes bezeichnet. Bei den Zeichnungen kommt ihr die Struktur des Papiers förmlich entgegen.

Anders bei den Leinwänden.
Auf der glatten Leinwandfläche muss Karin Hollweg sich erst einen Ausgangspunkt schaffen, von dem aus sie weitermachen kann.
Sie experimentiert gerne und probiert die unterschiedlichsten Materialien aus.
In der Regel bilden ihre Finger, Stofflappen oder ein Schwamm ihre Malutensilien. Außerdem mischt die Künstlerin oft Sand in die Farbe, um die Materialität der Bilder zu intensivieren.
Die Farbe wird über die ganze Leinwand verteilt und moduliert und erhält durch unterschiedlichen Auftrag allmählich eine besondere Tiefenwirkung.

Karin Hollwegs geistige Bezugspersonen – die Maler WOLS, Mark Tobey oder Emil Schumacher und überhaupt die Malerei des Informel, der expressiven Abstraktion, sind als Referenzen, als Geistesverwandtschaften in ihren Bildern durchaus fühlbar.
Unverkennbar ist aber auch, dass die Künstlerin, ohne diese Herkunft zu leugnen, sich einen eigenen, sehr persönlichen Stil erarbeitet hat und dabei ist, ihn erfolgreich weiterzuentwickeln.
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